Sozialdemokratische Partei Deutschlands Odenthal
Ulrike Langer
Reiner-Hütten Str. 18
51519 Odenthal
18.03.2018
Herrn
Bürgermeister Robert Lennerts
Herrn Rolf Merkenich
Antrag: Neuer Jugendtreff in Odenthal Zentrum
In der Anhörung von Jugendlichen und Vertretern der Jugendarbeit, in der Sitzung des SchuSpoSo vom 28.02.2018 wurde zur Unterbringung eines zukünftigen Jugendtreffs seitens der Verwaltung eine Containerlösung am Standort Dhünntalstadion favorisiert.
In einer Containeranlage ist eine, den Bedürfnissen von Jugendlichen gerecht werdende, Raumgestaltung schwierig, wenn nicht sogar unmöglich wegen der Anordnung von Fenstern und Türen.
Die Raumplanung ist durch den vorgegebenen Zuschnitt der Container sehr begrenzt und auch baulich nicht beliebig zu verändern. Entweder läuft es auf eine „ Ein-bis Mehrraumlösung“ in den Maßen von jeweils 2,5m x 6m-, oder auf die Doppelcontainer-Lösung mit 5m x 6m hinaus. Beide Varianten sind nur schwer ansprechend zu gestalten und eine gemütliche Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt, ist ohne jede gewachsene Struktur kaum zu verwirklichen.
Eine andere Zusammenstellung der Container ist mit dem vorhandenen Material nicht möglich, ohne erhebliche, zusätzliche Kosten für Statik bedingende Bauteile in Kauf zu nehmen. Somit erscheint dieses Konzept nur sehr eingeschränkt für einen Jugendtreff geeignet.
Es darf bei diesem Projekt nicht wieder darum gehen, mit einem Schnellschuss irgendetwas aus dem Boden zu stampfen, das erhebliche Kosten verursacht und dann doch nicht angenommen wird. Bei der letzten Jugendbefragung unserer Verwaltung waren Gemütlichkeit und coole Atmosphäre für die Jugendlichen mit Abstand das wichtigste Merkmal eines guten Jugendzentrums.
So sollte der Raum Plan neben dem eigentlichen Treff in Form eines Kaffees/ einer Jugendkneipe (siehe Irisch Pub in Schildgen, nur mit pädagogischem Konzept) weitere separate Räume ausweisen, in denen Billard, Darts, Kicker, Medien, etc. in separaten, vom Kaffeebetrieb abgekoppelten Bereichen angeboten werden können und zum Verweilen einladen. Ferner sollte ein kleines Büro dem Betreuungsteam zur Verfügung stehen.
Ein weiterer Wunsch der Jugendlichen war eine zentrale Lage mit Nähe zum Schulzentrum, der neben den erheblichen Defiziten der Container Nutzung, allerdings gegeben wäre.
Eine Lokation, die sowohl vom Standort, als auch von den weiteren Möglichkeiten des Gebäudes ideale Voraussetzungen für die Schaffung eines Jugendtreffs bietet, ist die alte Kaplanei, die jetzt zur Disposition steht. Mit Baumaßnahmen, die sich auf unabweisbare Bauvorschriften beschränken und die Anforderungen der Jugendlichen umsetzen, könnte die Kaplanei kostengünstig einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden. Kostenintensive Brandschutzmaßnahem wurden zur letzten Nutzungsänderung ja bereits erkennbar umgesetzt. Mit einem ideenreichen Raumkonzept, das im Rahmen zu entwickelnder Vorgaben zusammen mit den Jugendlichen gestaltet werden sollte, kann das Flair des alten Gebäudes genutzt werden, um eine jugendgerechte Gemütlichkeit zu schaffen, wie sie in vergleichbaren Einrichtungen üblich ist. Der Phantasie der Jugendlichen sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Mit dem zukünftigen Träger der Einrichtung sind Vorgaben abzustimmen, die
mit der Zielgruppe der Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren eine angeleitete Selbstverwaltung angestrebt wird. Bei der Personalauswahl sollte auf eine vertretbare Altersdifferenz zu den Jugendlichen geachtet werden. Zur Unterstützung einer Halbtagskraft im laufenden Betrieb, haben sich FSJ-ler (Schulabgänger im freiwilligen sozialen Jahr)oder BufDis (Mitarbeiter/innen im Bundesfreiwilligendienst), bei sorgsamer Auswahl, bestens bewährt.
Es bleibt noch festzustellen, dass nach übereinstimmendem Eindruck von Ausschussmitgliedern, es in der SchuSpoSo-Sitzung den anwesenden Jugendlichen vordringlich darum ging, die Sperrung der Skateranlage zeitnah aufzuheben, was dann auch beschlossen wurde. Der Wunsch nach einem neuen Jugendtreff wurde auch benannt, war aber nachrangig. Es besteht also kein Zeitdruck, der eine voreilige Entscheidung notwendig macht, vielmehr bleibt die Gelegenheit, sorgsam unter Berücksichtigung aller Möglichkeiten, die optimale Lösung für unsere Jugend zu finden und Odenthal auch für sie liebenswert zu machen.
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss beauftragt die Verwaltung, ein möglichst variables Raumkonzept, unter Berücksichtigung der zu erwartenden Baukosten aufzustellen. Es sollte ohne Mehrkosten erlauben, nötige Veränderungen nach den Vorstellungen der Jugendlichen auch während der Bauphase vorzunehmen. Allerdings müssen die Anforderungen zur Antragstellung im Förderprogramm des Landes „Zuwendungen an Gemeinden zur Finanzierung im Quartier mit besonderem Investitionsbedarf“ bedient werden. Zusätzlich ist ein Antrag auf eine 50 prozentige Unterstützung der Investitionskosten und ein Antrag zur Förderung der Betriebs- und Sachkosten entsprechend den Richtlinien des Kinder und Jugendförderplans des Rheinisch Bergischen Kreises zu stellen. Beide Anträge sind mit dem eventuellen Träger abzustimmen. Von diesem ist beizeiten ein Konzept mit einem Programm, den Angeboten und vor allem den Öffnungszeiten einzufordern und dem Ausschuss vorzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Langer
Fraktionsvorsitzende SPD Odenthal